Das Maar

Mit einem Durchmesser von 1500×1200 und einer Trichtertiefe von fast 200 Metern ist das Meerfelder Maar der größte Maarkessel der Eifel. Der 24 Hektar große Maarsee entspricht nicht seiner ursprünglichen Größe. Zwischen 1877 und 1880 hatte man den Wasserspiegel gesenkt um zusätzliche landwirtschaftliche Nutzfläche zu gewinnen.

Die Geschichte des Meerfelder Maares

Das Meerfelder Maar ist ein gewaltiger Zeitzeuge vulkanischer Tätigkeit, es enthält nur noch einen kleinen Restsee von etwas 18m Tiefe. Das ehemals wesentlich tiefere Becken ist durch die oberhalb des Dorfes zusammenlaufenden Quellbäche des Meerbachs allmählich zugefüllt worden. Zur Gewinnung von Ackerland ist der Seespiegel im vorigen Jahrhundert durch einen Stollen noch weiter gesenkt worden.

Trotzdem ist das Meerfelder Maar das größte Eifelmaar, denn man muss hierbei den gesamten Talkessel berücksichtigen, d.h. den Kessel von Randhöhe zu Randhöhe messen. Dann ergibt sich eine Ausdehnung von rund 1500 zu 1200 m. Die Auswurfmassen des Meerfelder Maares unterscheiden sich von denen des Mosenbergs vor allem durch einen sehr charakteristischen Auswürfling, einen prachtvoll grün gefärbten Olivinstein.

Verfolgt man die verschiedenen Tuffe im Gelände, so ergibt sich, dass die Auswurfmassen des Meerfelder Maares auch die jüngsten Mosenberg-Tuffe überlagern. Das Maar ist also die jüngste vulkanische Bildung. Es wurde schon erwähnt, dass im Hinkelsmaar und im Windsborn Torfe auftreten. Torf enthält in seinen verschiedenen Schichten den Blütenstaub (Pollen) aller Pflanzen, die zur Zeit seiner Bildung in der Umgebung gelebt haben.

Aus den daraus festgestellten Pflanzenfolgen kann man die Klimageschichte während der Torfbildung ableiten. Nun ist in das Moor im Hinkelsmaar Tuffsand eingeweht worden, der beim Ausbruch des Meerfelder Maares in die Luft geblasen worden war. Mit atomphysikalischen Methoden lassen sich diese Klimageschichtlichen Daten in unsere Zeitrechnung einordnen. Danach kann das Alter des Ausbruchs berechnet werden. Er erfolgte vor mindestens 80.000 Jahren.

Die Zeitrechnung des Geologen ist bekanntlich relativ. Jeder Zeitabschnitt wird statt mit Jahreszahlen mit einem Namen belegt (z.B. „Unterdevon“, „Buntsandstein“). Neuerdings können Physiker und Geologen mit allmählich wachsender Sicherheit auch absolute Zahlen angeben. Wenn wir uns von diesem Standpunkt aus noch einmal das erdgeschichtliche Werden in der Umgebung Meerfelds kurz vor Augen führen, so ergibt sich folgendes Bild.

Die Schiefer, Sandsteine und Grauwacken bildeten sich vor rund 300 Millionen Jahren auf dem Grund des Meeres. Die roten Sandsteine (Beginn Erdmittelalter) entstanden vor 200 Millionen Jahren, die Braunkohle von Eckfeld vor vielleicht 45 Millionen Jahren. Das Meerfelder Maar ist mindestens 80.000 Jahre alt, oder anders geschrieben, 0,0800 Millionen Jahre. Diese Zeitabschnitte sind schwer vorstellbar. Rechnet man sie auf menschliche Maßstäbe um und setzt die 300 Millionen Jahre gleich 300 Jahre, also etwa gleich der Zeit, die seit dem Ende des 30jährigen Krieges verflossen ist, dann erfolgte der Ausbruch des Meerfelder Maares vor 3 – 4 Tagen.